Eine Woche


Ihr Lieben,

eine Woche habe ich schon geschafft. Alles durchlebt. Die Beerdigung überstanden. Nun fängt der Alltag an. Die Flut an Karten lässt nach, alle haben sich schon mal gemeldet. Telefon klingelt seltener, Besuche finden kaum noch statt. Wir müssen Behörensachen regeln: Kindergeld und Elterngeld abbestellen, Jannas Krankenversicherung kündigen. Ich war bei meinem Chef. Ich fange am 1. Februar wieder an zu arbeiten. 
Am Montag fängt Frank wahrscheinlich schon wieder an. Die Leute grüßen wieder, zwar scheu, aber doch jeden Tag. Man begegnet Leuten, die es nicht wissen und "Frohes neues Jahr" wünschen und man antwortet darauf, floskelartig...

Aber die Gefühle? Die sind heute besonders stark:
Janna ist seit einer Woche nicht mehr da.
Janna hätte heute "Geburtstag" - sie wäre drei Monate alt.
Ab heute hätte Janna operiert werden können: damit hätte sie die wichtigste Hürde geschafft.

Wie es mir geht? Was soll ich sagen? 
Nicht jeder versteht die Gefühle...
Unverständnis begegnet einem...
Von Leuten, die man brauchen könnte..
Es ist schwer..

aber sonst? Ich weine nicht mehr bei jeder Gelegenheit und bei jedem, sondern es braucht Anlässe...

es geht mir besch....

aber ich muss weiterleben...

ich vermisse sie, aber der Alltag hilft mir, es zu überstehen!